Liebe Deinen Nächsten? une demande d’idéal!

Heinrich Heine, sagt Sigmund Freud, sei es gestattet, eine „schwer verpönte psychologische Wahrheit … zu gestehen“ . In diesem Zusammenhang sei auf den Auszug aus Freuds „Unbehagen in der Kultur“ hingewiesen, der hier unter think zu finden ist; Heine scherzt also in einem Aphorismus folgendermaßen:

„Ich habe die friedlichste Gesinnung. Meine Wünsche sind: eine bescheidene Hütte, ein Strohdach, aber ein gutes Beet, gutes Essen, Milch und Butter, sehr frisch, vor dem Fenster Blumen, vor der Tür einige schöne Bäume, und wenn der liebe Gott mich ganz glücklich machen will, lässt er mich die Freude erleben, dass an diesen Bäumen etwa sechs bis sieben meiner Feinde aufgehängt werden. Mit gerührtem Herzen werde ich ihnen vor ihrem Tode alle Unbill verzeihen, die sie mir im Leben zugefügt – Ja, man muss seinen Feinden verzeihen, aber nicht früher, als bis sie gehenkt worden.“

Zitiert von Sigmund Freund in der Fußnote I seines Textes über das Unbehagen in der Kultur, Fischer TB 6043, 1971, S.101 unten; desweiteren: Heinrich Heine, Lutetia? Berichte über Politik, Kunst und Volksleben, Gedanken und Einfälle, Aufbau-Verlag, Bd. 4, 13. Auflage, 1974
 

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